Der Einfluss von teilautonomisierten Fahrassistenzsystemen auf die Fahreignung von Patienten mit Morbus Parkinson
Institution
SRH Klinikum Karlsbad-Langensteinbach
Projektleitung
Prof. (apl) Dr. med. Matthias Weisbrod
Weitere Beteiligte
- Prof. Dr.-Ing. Sören Hohmann
- Dr. phil. Dipl. Psych. Steffen Aschenbrenner
- Dr. Michael Fritz
- Dipl.-Psychologin Anne Drengner
- M. Sc. Jairo Inga Charaja
- M. Sc. Simon Rothfuß
- M. Sc. Psychologie Vanessa Andelfinger
Gefördert durch
Hans-Ruland-Stiftung
Dauer
2021–2022
Projektbeschreibung
Fahrkompetenz ist ein wesentlicher Bereich des täglichen Lebens, der durch die körperlichen, visuellen und kognitiven Beeinträchtigungen bei Patienten mit Morbus Parkinson eingeschränkt sein kann. Im Vergleich zu altersgleichen Fahrern sind Parkinsonpatienten stärker in ihrer Fahreignung beeinträchtigt. Die eigenständige Nutzung eines Fahrzeugs berührt die Erreichbarkeit medizinischer Versorgung, bis hin zum Erhalt der Unabhängigkeit, sowie dem Identitäts- und Kompetenzgefühl von Erkrankten.
Menschliches Fehlverhalten ist mit 88,4% die mit Abstand häufigste Unfallursache im Straßenverkehr. Aktuelle technologische Entwicklungen unterstützen Autofahrer im Fahrprozess. Sicherheits- und Fahrerassistenzsysteme bis hin zu autonomem Fahren können kritische Fahrsituationen vermeiden oder beherrschbar machen. Damit eröffnet sich für Menschen, die an der Parkinsonerkrankung leiden, die Chance Mobilität und Unabhängigkeit länger zu erhalten. Voraussetzung dafür ist, das Zusammenspiel zwischen Menschen mit spezifischen krankheitsbedingten Störungen und den technischen Unterstützungssystemen zu verstehen, mit dem Ziel dieses zu optimieren Neuere Generationen von Fahrsimulatoren sind in der Lage, hochautomatisiertes Fahren zu simulieren und bieten damit einen Zugang zur Untersuchung des Zusammenspiels zwischen Mensch und Fahrassistenzsystemen.
Unterstützt durch die Hans-Ruland-Stiftung untersucht die Sektion klinische Psychologie und Neuropsychologie des SRH-Klinikums Karlsbad-Langensteinbach in Kooperation mit dem Karlsruher Institut für Technologie (KIT) und dem SRH Kurpfalzkrankenhaus Heidelberg den Einfluss von teilautomatisierten Fahrzeugassistenzsystemen auf das Fahrverhalten von Parkinsonpatienten im Vergleich zu gesunden Kontrollprobanden.
Parkinsonpatienten werden über die neurologische Abteilung des SRH Klinikums Karlsbad-Langensteinbach, das SRH Kurpfalzkrankenhauses Heidelberg und über Selbsthilfegruppen rekrutiert. Kontrollprobanden werden über örtliche Aushänge, Internetaufrufe, Mund-zu-Mund Propaganda sowie nach dem Schneeball-Effekt angesprochen. Die Fahrsimulation wird mit einem vom Karlsruher Institut für Technologie entwickelten Fahrsimulator durchgeführt. Im Zentrum unserer Untersuchungen steht die Frage, ob und wie es den Probanden gelingt, die Kontrolle vom Fahrzeug in simulierten alltäglich auftretenden „kritischen“ Fahrsituationen zu übernehmen.
Nach der Entwicklung der Szenarien, die im Fahrsimulator durchgespielt werden, dem Aufbau der technischen Voraussetzungen zur Zusammenführung von Merkmalen der Mensch-Assistenssystem-Interaktion und der kognitiven Leistungsfähigkeit der Testteilnehmer, der Schaffung der Voraussetzungen für die gekoppelte Datenanalyse und nach Beginn der Rekrutierung der Probanden, beginnen nun die Untersuchungen von Testteilnehmern.