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Behandlung von psychiatrischen und neurokognitiven Folgen einer Covid-19 Erkrankung bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen

Beteiligte Institutionen
  • SRH Klinikum Karlsbad-Langensteinbach
  • Städtisches Klinikum Karlsruhe
  • SRH Rehabilitation Psychisch Kranker Karlsbad-Langensteinbach
  • Klinik für Allgemeine Psychiatrie, Universitätsklinikum Heidelberg
  • Heidelberger Akademie für Psychotherapie der SRH
Projektleiter

Prof. Dr. Matthias Weisbrod

Gefördert durch

Hans-Ruland-Stiftung

Projektbeschreibung

Die COVID-19-Pandemie hat nicht nur das Gesundheitssystem sondern die gesamte Zivilgesellschaft herausgefordert. Aufgrund des vergleichsweise milden Akutverlaufs sind die Auswirkungen von COVID-19-Erkrankungen auf Kinder und Jugendliche zunächst kaum gewürdigt worden. Während bei volljährigen Patienten kaum mehr an der Existenz eines Post-COVID-Syndroms gezweifelt wird, ist die Situation bei Kindern und Jugendlichen unklarer. Während in ersten Berichten das Auftreten von Long COVID bei Kindern bei mehr als 50% beobachtet wurde, kamen spätere Untersuchungen mit einer besseren Methodik auf geringere Zahlen. Studien mit Kontrollkollektiven und mehr als 1.000 Teilnehmern in beiden Gruppen finden Post-COVID Erkrankungen bei 0,8-13,3% der infizierten Kinder. Die immer noch hohe Spannbreite lässt sich mit Unschärfen bei der Diagnose und dem Design der Studien, die meist App-basiert oder durch Fragebögen Selbstauskünfte abfragten, begründen.

Bei Kindern und Jugendlichen fällt es zudem schwer zu entscheiden, ob die Zunahme psychischer und kognitiver Probleme als Post-COVID-Syndrom oder als Folge des Lockdowns aufzufassen ist. Im Lockdown wurden aus Sorge um besonders vulnerable Menschen rigorose Einschränkungen an Kindergärten, Schulen, Universitäten und Ausbildungsinstitutionen umgesetzt und eine erhebliche Beeinträchtigung der psychosozialen Entwicklung von Kindern und Jugendlichen in Kauf genommen.

Spezifische Behandlungsansätze für Post-COVID-Syndrom wurden bislang für Kinder und Jugendliche nicht entwickelt.

Unser Projekt wendet sich der Gruppe Jugendlicher und junger Erwachsener zu, die selbst oder deren Angehörige den Verdacht haben, an einer Post-COVID Erkrankung zu leiden. Wir möchten die Beeinträchtigungen dieser Betroffenen erfassen, diagnostisch einordnen und sie und ihre Angehörigen bei der Bewältigung der komplexen Folgen einer COVID-19-Erkrankung unterstützen. Hierzu werden wir eine Beratungsstelle für Kinder und Jugendliche, die möglicherweise vom Post-COVID-Syndrom betroffen sind, aufbauen, eine differenzierte Diagnostik etablieren, die auch die Folgen von sozialer Isolierung und der Störung der psychosozialen Entwicklung von Kindern und Jugendlichen berücksichtigt und eine Gruppentherapie für Jugendliche mit entsprechenden Störungen etablieren.

Die Abteilung für Psychiatrie und Psychotherapie des SRH Klinikums Karlsbad-Langensteinbach hat sich mit maßgeblicher Unterstützung der Hans-Ruland-Stiftung der Behandlung der kognitiven und psychischen Post-COVID-Folgen Erwachsener angenommen, eine spezifische Diagnostik dieses Symptomkomplexes entwickelt, eine psychotherapeutische Online-Gruppentherapie erarbeitet und diese auch evaluiert. Diese Vorarbeiten bilden den Ausgangspunkt für das geplante Projekt. Die bestehenden Strukturen der Post-COVID -Ambulanz werden für das Projekt erweitert und mit der 2022 etablierten institutions- und settingübergreifenden multiprofessionellen Transitionsambulanz, die Beratung, Diagnostik und Therapie für Jugendliche und junge Erwachsene anbietet, verbunden. Neben der Allgemeinpsychiatrie des SRH Klinikums Karlsbach-Langensteinbach sind im Transitionszentrum die Kinder- und Jugendpsychiatrie des Städtischen Klinikums Karlsruhe, die Heidelberger Akademie für Psychotherapie, die SRH Rehabilitation für Psychisch Kranke einschließlich der angeschlossenen Jugendwohngruppe und die AG Neurokognition der Klinik für Allgemeine Psychiatrie der Universität Heidelberg einbezogen.

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